Katharina Bauernschmidt holt im Para-Kanu Gold für Duisburg

Katharina Bauernschmidt hat gerade ihre Goldmedaille im Va’a entgegengenommen. Die Promenade im Innenhafen Duisburg ist an diesem Sonntag (9. Juli) immer noch voller Menschen, die während der Wettkämpfe die Strecke gesäumt haben. Für die Duisburgerin sind die Finals 2023 Rhein-Ruhr deswegen in doppelter Hinsicht keine gewöhnlichen Meisterschaften gewesen.

„Der Duisburger Innenhafen ist für mich eine ganz besondere Location“, sagt die Parakanutin, „weil man hier gesehen wird.“ Die Gastronomie, die Promenade auf beiden Seiten der Rennstrecke: es sind ideale Bedingungen dafür, dass auch die Stimmung unter den Zuschauern die Athletinnen und Athleten auf dem Wasser beflügelt. Und an diesem Wettkampftag wurde so mancher Teilnehmende mit lautem Jubel über die Ziellinie getragen.

Bauernschmidt: Bronze anvisiert, Gold gewonnen

Katharina Bauernschmidt vom WSV Niederrhein Duisburg hat diese Stimmung auch bei ihrem Finale gegen Anja Adler vom SV Halle gespürt. „Das Publikum hat mich sehr motiviert“, sagte sie nach dem Wettkampf. Mit der Goldmedaille hatte sie im Vorfeld nicht mal gerechnet. „Anvisiert hatte ich Bronze“, sagte die 33-Jährige kurz vor ihrem Rennen mit Anja Adler. Dann hieß es aber, als sie mit klarem Vorsprung die Ziellinie überquerte: „Die Medaille bleibt in Duisburg. Gold für Katharina Bauernschmidt“, dröhnt die Stimme des Moderators aus den Boxen über der Promenade.

Das sieht auch die Siegerin selbst so: Ihren Sieg erkämpfte sich die gebürtige Hernerin nicht für sich selbst, sondern ebenso für die Stadt Duisburg.  „Das Wichtigste ist, dass die Goldmedaille in Duisburg bleibt“, so Katharina Bauernschmidt nach der Siegerehrung.

Duisburg präsentiert sich als Sportstadt

Hinzu kommt für die erfolgreiche Sportlerin, dass Duisburg mit den Finals insgesamt die Möglichkeit hatte, sich vor einem großen Publikum zu präsentieren. So fanden etwa im Landschaftspark Duisburg-Nord die deutschen Meisterschaften im Klettern (Bouldern/Speed) und im Breaking statt. „Ich finde es schön, dass Duisburg bei den Finals zeigen konnte, was es kann“, sagt Bauernschmidt: „Und ich selbst repräsentiere bei solchen Wettkämpfen auch meine Stadt mit.“

Nach den Finals im Innenhafen in Duisburg wird sich Katharina Bauernschmidt jetzt auf die Parakanu-Rennsport Europameisterschaft vorbereiten. Sie finden Ende Juli in Portugal statt.

Sechs Medaillen beim Kanu-Event

Insgesamt gab es im Duisburger Innenhafen beim Kanu-Event sechs Medaillenentscheidungen. Hinzu kommen noch drei weitere Entscheidungen bei den Drachenbooten.

Beim Kajak-Einer startete Max Rendschmidt von der KG Essen. Der dreifache Olympiasieger unterlag dann aber im Semifinale gegen Jacob Schopf (KC Potsdam), der damit ins Finale mit Max Lemke (KC Potsdam) einzog. Max Rendschmidt wurde schließlich Dritter. Er gewann im kleinen Finale gegen Moritz Florstedt (SC Magdeburg). Im Finale setzte sich dann Max Lemke durch und holte Gold.

Traurig ist Max Rendschmidt über den dritten Platz nicht. Immerhin sind Jacob Schopf und Max Lemke seine Kollegen im Nationalteam. Zusammen mit den Sportlern vom KC Potsdam sowie Tom Liebscher (KC Dresden) sitzt der Essener im Kajak-Vierer. „Vor so vielen Zuschauern zu fahren, das hat auch einfach echt spaß gemacht“, sagte Max Rendschmidt nach der Siegereehrung: „Der Innenhafen ist eine sehr coole Location.“

„Duisburg hat mich komplett überrascht“

Und auch der Bronzemedaillen-Gewinner Schopf ist begeistert von der Rennstrecke in Duisburg: „Verglichen mit Berlin im Vorjahr hast Du den Gegensatz von total geil und mega geil. Ich bin –  weil dort geboren – natürlich im Team Berlin, aber Duisburg hat mich komplett überrascht. Hier im Hafen konnten die Leute von beiden Seiten zusehen. Das war eine angenehme Atmosphäre, man hat gemerkt, die Leute wollten trotz Hitze Kanu-Rennsport sehen. Das gibt einen schönen Vorgeschmack auf die WM hier Ende August“, sagte der Sportler.

Max Rendschmidt und seine Teamkollegen werden jetzt auch noch einige Zeit in Duisburg verbringen. Im Anschluss an die Finals geht es ins zweiwöchige Trainingslager in Duisburg. Und er freut sich auch schon auf die Kanu-Rennsport-Weltmeisterschaften vom 23. bis 27. August 2023 auf der Regattabahn im Sportpark Duisburg. „Duisburg ist die Kanu-Rennstrecke schlechthin.“

Max Rendschmidt holte Bronze im Kajak-Einer. Foto: Eugen Shkolnikov

Max Rendschmidt holte Bronze im Kajak-Einer. Foto: Eugen Shkolnikov

Viele Zuschauer säumten die Rennstrecke im Duisburger Innenhafen. Foto: Eugen Shkolnikov

Viele Zuschauer säumten die Rennstrecke im Duisburger Innenhafen. Foto: Eugen Shkolnikov

Bildergalerie: Kanu und Drachenboot bei den Finals 2023 Rhein-Ruhr