Finals 2023: Spannendes Drama beim Finale der B-Boys im Landschaftspark

Bao Chau Nguyen aka „Chau-Lin“ macht einen Rückwärtssalto auf der Tanzfläche in der Gießhalle im Landschaftspark Duisburg Nord. Dort trägt der 31-Jährige das Finale im Breaking mit Mario Eckel aka „M17“ im Rahmen der Finals 2023 Rhein-Ruhr aus. Als „Chau-Lin“ wieder auf der Matte aufkommt, verdreht er sich seinen Fuß bei der Landung. Er verletzt sich am Knie.

Es war die erste Tanz-Runde im Finale bei den Finals 2023 bei der sich „Chau-Lin“ verletze. Und es bedeutete für den Tanzsportler das vorzeitige Aus. Damit ist der 24-jährige Kölner Mario Eckel erstmals Deutscher Meister im Breaking, wie Breakdance offiziell als Wettkampf-Sportart heißt.

Finals 2023: Für WM qualifiziert

Gefreut haben dürften sich aber beide Tanzsportler. Denn: Sowohl „M17“ und „Chau-Lin“ haben sich mit ihren Platzierungen bei den Deutschen Meisterschaften im Breaking als Teil der Finals 2023 qualifiziert für die Weltmeisterschaft am 23. und 24. September in Belgien.

Der Sieger aus dem Vorjahr, Dennis Dressel aka „Double D“, schaffte es in der Gießhalle im Landschaftspark Duisburg-Nord auf den dritten Platz. Als dreifacher deutscher Meister galt der Nürnberger als Favorit. Im Halbfinale musste er sich allerdings „Chau-Lin“ geschlagen geben.

Landschaftspark: „Location war nice“

Später war Dennis Dressel noch im ZDF-Sportstudio zu Gast, wo er über die besondere Stimmung in der Gießhalle berichtete:  „Die Location war nice und die Stimmung sehr gut“, sagte er lächelnd, „auch wenn die Leute nicht so ganz viel Ahnung vom Breaking haben.“

Und auch für Mario Eckel war das Finale etwas besonders. „Der Landschaftspark ist überhaupt nicht gestellt und sehr authentisch“, sagt er. Dass er auf „Chau-Lin“ im Finale traf war für „M17“ ebenso ein besonderer Battle. „Die meisten, die hier sind, habe ich mir früher auf Youtube angeschaut“, erklärt er.

B-Girls: „Jilou“ gewinnt Finale

Beim Finale der B-Girls bei den Finals 2023 setzte sich die 30-jährige Sanja Jilwan Rasul aka „Jilou“ durch. Mit 2:1 siegte sie gegen Pauline Nettesheim aka „Pauline“. Für „Jilou“ ist es nach 2021 bereits der zweite deutsche Meistertitel. „Pauline“ musste sich nach dem hochkarätigen Battle mit Silber begnügen. 

Der dritte Platz ging an Melina Fernandez aka „Melina“, die im Halbfinale gegen „Jilou“ unterlag. Im Kampf um die Bronzemedaille gewann sie dann den Battle gegen „Sona“.

Finals 2023: Sieg mit Salto gefeiert

Ihren Sieg im Landschaftspark Duisburg-Nord feierte „Jilou“ mit einem spontanen Salto auf der Tanzfläche in der Gießhalle. „Ich habe mir unglaublich viel Druck gemacht. Gestern kamen ganz viele Tränen, weil ich Druck hatte. Heute kommen sie, weil der Druck weg ist“, sagte „Jilou“ nach dem Finale in der ARD. „Es war unglaublich spannend und hochklassig.“ Die Berlinerin gilt auch als große Hoffnungsträgerin für die nächsten Olympischen Spiele.

Breaking: 2024 bei Olympia in Paris

Für die Sportart Breaking stellten die Wettkämpfe in Duisburg deswegen nämlich in doppelter Hinsicht einen besonderen Moment dar. Sie waren zum ersten Mal ein Teil der Finals. Das dürfte auch einen Vorgeschmack darauf geben, wie sich die Sportart im Reigen mit klassischen Disziplinen wie Schwimmen und Leichtathletik bei den Olympischen Spielen in Paris präsentieren wird. Breaking wird nämlich 2024 das erste Mal olympisch sein.

"M17" bei den Finals in der Gießhalle im Landschaftspark Duisburg-Nord. Foto: Eugen Shkolnikov

„M17“ holte den Meistertitel bei den Finals in der Gießhalle im Landschaftspark Duisburg-Nord. Foto: Eugen Shkolnikov

Bei den B-Girls setzte sich "Jilou" aus Berlin durch und gewann den Meistertitel. Foto: Eugen Shkolnikov

Bei den B-Girls setzte sich „Jilou“ aus Berlin durch und gewann den Meistertitel. Foto: Eugen Shkolnikov

Bildergalerie: Finale der deutschen Meisterschaften im Breaking bei den Finals 2023 Rhein-Ruhr