Mammutmarsch Ruhrgebiet: Zu Fuß quer durch Duisburg und die Region

Die Idee, sich beim Mammutmarsch Ruhrgebiet anzumelden, kam Christian Böß aus dem hessischen Bad Camberg im Oktober 2023. Er machte einen Kurzurlaub in Duisburg. Bei einer Schimanski-Tour wandelt er dann nicht nur auf den Spuren des berühmten TV-Kommissars, sondern kam auch mit anderen Teilnehmenden ins Gespräch. Sie machten ihn neugierig auf die Massenwanderung durch die SPORTSTADT DUISBURG und Metropole Ruhr.

„Ich kannte das Event zwar schon seit gut zwei Jahren von Instagram“, sagt der 49-Jährige, „aber das war für mich der auschlaggebende Punkt, dass ich gesagt habe, ich probiere es mal.“ Die anderen Teilnehmenden erzählten ihn davon, wie viel Spaß der Mammutmarsch gemacht hat und dass man kein Spitzensportler sein muss, um die Distanzen zu schaffen.

Startzeiten beim Mammutmarsch Ruhrgebiet

Christian Böß meldete sich dann kurzerhand für die kürzeste Distanz über 30 Kilometer an. Und nun startet er im Landschaftspark Duisburg-Nord mit mehr als 12.000 anderen Menschen am Samstag, 20. April, beim Mammutmarsch Ruhrgebiet. Die Teilnehmenden nennen sich übrigens selbst „Mammuts“ und zusammen sind sie dann die „Herde“.

Bei der gewaltigen Anzahl an Menschen startet die ganze „Herde“ dann auch nicht zur selben Zeit. Ab 6.40 Uhr laufen die Wanderer los, die die 55-Kilometer absolvieren. Ab 9 Uhr folgen dann die 30-Kilometer-Läufer und ab 9.30 Uhr alle, die sich für die 42 Kilometer angemeldet haben. 

Einmal quer durch die Industrielandschaft

Die Strecken sind ausgewiesen und auch eine Navigation per App ist möglich. Zudem sind Streckenposten an markanten Orten wie dem UNESCO Welterbe Zeche Zollverein oder dem Tetraeder auf der Halde Beckstraße positioniert.

Die 55 Kilometer lange Strecke führt die Teilnehmenden über Oberhausen-Buschhausen entlang des Kanals nach Osterfeld. Von Oberhausen geht es dann in Richtung Norden nach Bottrop zum Tetraeder. Über Essen führt der Weg dann an der Zeche Zollverein vorbei zurück zum Landschaftspark in Duisburg.

Die kürzeste Distanz von 30 Kilometern geht zunächst ebenfalls in Richtung Oberhausen. Über die Neue Mitte, wo auch das Einkaufszentrum „Westfield Centro“ liegt, verläuft die Strecke weiter über Osterfeld. Danach geht es durch Vonderort und entlang des Rhein-Herne-Kanal retour zum Startpunkt.

Etwas anders ist der Streckenverlauf bei den 42 Kilometern: Vom Startpunkt am Landschaftspark wandern die Teilnehmenden quer durch Meiderich über Duissern in Richtung Mülheim-Speldorf. Entlang der Ruhr verläuft die Route von dort nach Oberhausen-Altstaden und wieder zurück zum Landschaftspark.

Ausgedehnte Spaziergänge im Taunus

Um die Strecke von 30 Kilometern zu schaffen, bereitet sich Christian Böß seit seiner Anmeldung für den Mammutmarsch Ruhrgebiet vor. „Ich versuche jeden Tag, die Dinge zu Fuß zu erledigen, die ich zu Fuß machen kann“, erzählt er. So kommt er Tag für Tag auf ungefähr sechs Kilometer. Das sind übrigens circa die magischen 10.000 Schritte, die man täglich gehen soll, um fit und gesund zu bleiben.

An den Wochenenden bricht Christian Böß dann zu ausgedehnten Spaziergängen auf. Seine Wohnung im hessischen Bad Camberg liegt nicht weit von einem Waldgebiet mit ausgedehnten Wanderwegen entfernt. „Von richtigem Wandern würde ich nicht sprechen“, sagt er, „aber ich bin immer mit strammem Schritt unterwegs.“ So ist er zuletzt eine 15-Kliometer-Tour gelaufen. „Von der Kondition hätte ich noch mehr geschafft“, sagt er. Durch den Saharastaub war es allerdings so diesig, dass er davon ausging, dass bald ein Regenschauer herunterkommt. „Deswegen bin ich frühzeitig umgekehrt.“

Zwischen 85 und 95 Prozent erreichen das Ziel

Für den Mammutmarsch Ruhrgebiet selbst ist er sehr zuversichtlich, dass es gelingt, die kompletten 30 Kilometer hinter sich zu bringen: „Die Kunst wird es wohl sein, sich seine Kraft über die Strecke einzuteilen und nicht so schnell laufen.“ Und die Zahlen des Veranstalters geben ihm Recht. Demnach schaffen die 30 Kilometer 95 Prozent, wobei sich etwa die Hälfte aller Teilnehmenden für diese Distanz angemeldet hat.

Umso länger der Weg, umso mehr Menschen scheiden vorzeitig aus. Bei den längeren Strecken sind es dann nur noch durchschnittlich 85 Prozent, die das Ziel erreichen. Aber auch, wer es nicht schafft, strandet unterwegs nicht. Die Strecken sind so angelegt, dass es immer wieder Ausstiegspunkte gibt, von denen man mit Bus oder Bahn zurückkommt.

Vor dem Start beim Mammutmarsch Ruhrgebiet

Christian Böß ist zuversichtlich, dass er zu den 95 Prozent gehört, die es schaffen. Nach Duisburg kommt er bereits am Vortag des Mammutmarsches. „Am Vorabend will ich mich dann auch direkt im Landschaftspark registrieren“, sagt er, „dann wird der Samstag nicht so stressig.“ Zudem hat er sich für die Pasta-Party im Brauhaus Webster am Dellplatz angemeldet. Gut gestärkt, läuft es sich dann doch besser.

Christian Böß ist auf jeden Fall gespannt, wie ihm der Mammutmarsch Ruhrgebiet am Ende gefallen wird. „So Massenveranstaltungen sind eigentlich nicht meins“, sagt er. Eine Freundin, die häufig bei Marathonläufen gestartet ist, sagte ihm, dass sich nach dem Start für gewöhnlich das Teilnehmerfeld schnell entzerrt. Das sei auch bei den Mammutmärschen der Fall. Und Christian Böß fiebert nun dem vorletzten Aprilwochenende entgegen.

Wer sich noch spontan zur Teilnahme entschließen möchte, der hat noch bis Freitag, 19. April, um 12 Uhr die Gelegenheit. Sofern noch Startplätze verfügbar sind, kann sich jeder bis dahin anmelden. Die Teilnahme kostet je nach Strecke zwischen 52,50 Euro und 62,50 Euro.

 

Mehr als 12.000 Teilnehmenden werden bei dem großen Wander-Event erwartet. Foto: Mammutmarsch

Start- und Endpunkt für den Mammutmarsch Ruhrgebiet ist der Landschaftspark Duisburg-Nord. Foto: Mammutmarsch

Auf 30, 42 und 52 Kilometern zieht die die Mammutherde durch das Ruhrgebiet. Foto: Mammutmarsch