Katharina Bauernschmidt möchte über Duisburg zu den Paralympics
Katharina Bauernschmidt hat in ihrer Karriere schon an großen Kanu-Rennen teilgenommen. 2021 startete sie bei den Paralympics in Tokio über 200 Meter und landete auf Platz sechs. Zudem stehen zwei fünfte Plätze bei Weltmeisterschaften in ihrer Vita – 2018 im portugiesischen Montemor-o-Velho und 2019 im ungarischen Szeged. Und 2023 siegte sie beim Multisport-Event „Die Finals“ in Duisburg.
Das nächste Großereignis hat für sie einen ganz besonderen Stellenwert: Denn vom 23. bis zum 27. August 2023 geht es auf Katharina Bauernschmidts Heimstrecke um die Medaillen. Duisburg richtet auf der weltbekannten Regattabahn die Kanu-Weltmeisterschaften aus.
Kanu: Ein Quotenplatz als Ziel
Vor den Augen ihrer Freunde eine gute Platzierung zu erreichen, ist Katharina Bauernschmidts großes Ziel. „Ich möchte ins Finale kommen und dort einen Quotenplatz herausfahren“, sagt die 33-Jährige. Wenn sie in der SPORTSTADT DUISBURG gut abschneidet, kann der Deutsche Kanuverband (DKV) eine Athletin zu den Paralympischen Spiele in Paris schicken. Und dann wäre Katharina Bauernschmidt bei den Wettkämpfen in der französischen Hauptstadt im Auslegerboot Va’a mit hoher Wahrscheinlichkeit dabei.
Am Donnerstag, 24. August, wird es für die Para-Kanutin ernst. Dann beginnen um 10.30 Uhr die WM-Vorläufe in Katharina Bauernschmidts Disziplin. Schlag auf Schlag geht es am Samstag, 26. August. Ab 10.05 Uhr geht es in den Halbfinals um Plätze für das Finale um 14.22 Uhr. Die Medaillenzeremonie an der Plaza findet statt um 16.21 Uhr. Wenn Katharina Bauernschmidt dort mit dabei wäre, würde das die Stimmung in Duisburg steigern. Schließlich ist die 33-Jährige ein Fanliebling.
Schicksalsschlag nach Operation
Die Starterin des WSV Duisburg war in ihrer Jugend noch Leistungsschwimmerin. Im Alter von 21 Jahren zog sich die gebürtige Hernerin dann eine Bandscheibenverletzung zu. Katharina Bauernschmidt entschloss sich nach langem Hin und Her zu einer Rücken-Operation. Eigentlich war es ein Routineeingriff. Doch bei einer zweiten Operation traten Komplikationen auf – mit tragischen Folgen. „Ich bin als Fußgängerin ins Krankenhaus reingegangen und kam nach der Anschlussbehandlung als Rollstuhlfahrerin heraus“, beschreibt Bauernschmidt ihr Schicksal.
Es war ein tiefer Einschnitt im Leben der jungen Frau. Bauernschmidt suchte eine neue Disziplin, versuchte sich zunächst im Liege-Biken und dann Para-Schwimmen. Doch richtig glücklich war sie erst nach einem Probetraining beim WSV Duisburg Niederrhein.
Mitglied im Team Deutschland
2017 begann Bauernschmidt mit dem Parakanu-Rennsport. Es passte auf Anhieb. „Man hat die Natur um sich herum, und das ist wunderschön“, schwärmt Bauernschmidt. Der heutige Para-Bundestrainer André Brendel erkannte das Talent der Sportlerin. Ein Jahr nach ihrem ersten Probetraining gehörte Bauernschmidt zum „Team Deutschland“ und sicherte sich kurz darauf das Ticket für die Paralympics. „Ich war mit dem Ergebnis super zufrieden und habe mein Ziel erreicht“, sagt Bauernschmidt über die Erlebnisse in Tokio.
Nun möchte sie es erneut zu den Paralympics schaffen. In Duisburg kann Katharina Bauernschmidt die Grundlage für einen Start im Jahr 2024 in Paris schaffen.
Die Duisburger Parakanutin Katharina Bauernschmidt. Foto: Eugen Shkolnikov
Im August startet Katharina Bauernschmidt bei der Kanu-Weltmeisterschaften in Duisburg. Foto: Eugen Shkolnikov