Kanu-WM: Für Max Rendschmidt kann sich in Duisburg der Kreis schließen

Wenn Max Rendschmidt bei den Kanu-Weltmeisterschaften in Duisburg ins Rennen geht, dürften bei ihm Erinnerungen hochkommen. Auf der von den Spitzensportlern so hoch geschätzten Regattabahn ging 2013 sein Stern auf. Rendschmidt war 19 Jahre jung, als er sein erstes WM-Gold holte. Mit seinem Teamkollegen Marcus Groß gewann der gebürtige Bonner den Titel im Kajak-Zweiter und stand bei der Siegerehrung ganz oben.

Kanu-Gold bei Olympia geholt

Seitdem ist viel passiert: Rendschmidt darf sich mittlerweile dreimaliger Olympiasieger nennen. In Rio de Janeiro konnte er 2016 zweimal der deutschen Hymne lauschen, dazu kam 2021 ein Triumph in Tokio. Und auch bei Weltmeisterschaften erweiterte der Kanute im Laufe der Jahre seine Medaillensammlung: Dort stehen jetzt vier Titel zu Buche.

Und dennoch ist der Erfolgshunger beim 29-Jährigen weiterhin riesengroß. „Wir wollen das Bestmögliche rausholen“, sagt Rendschmidt vor den Weltmeisterschaften in Duisburg, an denen vom 23. bis zum 27. August 2023 rund 1000 Sportler aus bis zu 100 Nationen teilnehmen.

„Eine Heim-Weltmeisterschaft ist etwas ganz Besonderes“, betont das Mitglied der Kanusport-Gemeinschaft Essen. „Auf der Tribüne sitzen viele meiner Freunde und feuern unser Team an. Das gibt zusätzliche Kraft.“ Kürzlich genoss er die Atmosphäre bei der Veranstaltung „Die Finals“ im Innenhafen, jetzt greift er bei den Weltmeisterschaften auf der Regattabahn an.

Schlagmann bestimmt die Frequenz

Die größten Medaillenchancen hat Rendschmidt im Kajak-Vierer. Dort sitzt er vor seinen Kollegen Tim Liebscher, Max Lemke und Jacob Schopf im Boot. Als Schlagmann bestimmt Rendschmidt die Frequenz und das Tempo des Bootes.

In Duisburg rechnet er mit fairen Bedingungen. Während Wettkämpfen auf anderen Strecken oft zu einer Windlotterie werden, spielen auf der Regattabahn im Sportpark äußere Einflüsse kaum eine Rolle. „Die Anlage bietet Schutz vor dem Wind, das schafft Chancengleichheit auf allen Bahnen“, sagt Rendschmidt über das „Wimbledon des Kanu-Rennsports“.  

Der Vierer gilt als Königsklasse im Kanu. Jeder will einen Platz bekommen im Paradeboot. Und dafür spult Max Rendschmidt ein riesiges Trainingspensum ab. Rund 7000 Kilometer ist er pro Jahr auf dem Wasser unterwegs. „Ich sitze aber auch in meiner Freizeit gerne im Kanu und mache Ausflüge mit meinen Freunden“, sagt der Bundespolizist.

In München auf Duisburg vorbereitet

Vor den Titelkämpfen in Duisburg bleibt aber keine Zeit für gemütliche Ausflüge. Da bereiteten sich die Sportler des Deutschen Kanu-Verbandes in München auf das Großereignis vor. Ernst wird es für Rendschmidt, Liebscher, Lemke und Schopf bereits am Mittwoch, 23. August. Am ersten WM-Tag stehen ab 12.11 Uhr die Vorläufe im Kajak-Vierer im Wettkampfprogramm.

Die Entscheidung um die Medaillen und die Quotenplätze für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris fallen am Freitag, 25. August. Die Halbfinals im Kajak-Vierer beginnen um 12.04 Uhr, um 17.32 Uhr geht es im Finale um die Medaillen. Um 18.14 Uhr geht’s für die Sportler zur Siegerehrung. Das deutsche Team möchte dabei sein. Für Max Rendschmidt würde sich dann in Duisburg ein Kreis schließen.

Der deutsche Kanute und Olympiasieger Max. Foto: Eugen Shkolnikov

Der deutsche Kanute und Olympiasieger Max Rendschmidt. Foto: Eugen Shkolnikov

Nach den Wettkämpfen bei den Finals 2023 greift Max Rendschmidt nun bei den Weltmeisterschaften auf der Regattabahn an. Foto: Eugen Shkolnikov