Kanu-WM: Deutsches Team setzt in Duisburg auf den Heimvorteil

Jens Perlwitz hat schon viele Kanu-Weltmeisterschaften erlebt. Schon in den 1980er-Jahre war er bei Titelkämpfen vor Ort und als Trainer sowie Funktionär erlebte deutsche Erfolge. Trotz seiner vielen Erfahrungen kann sich der 75-Jährige noch immer für anstehende Großereignisse begeistern. Und so saß der Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) nun gut gelaunt im Bundesleistungszentrum und sprach über die anstehenden Weltmeisterschaften, die vom 23. bis zum 27. August auf der renommierten Regattastrecke in Duisburg stattfinden.

„Das Meldeergebnis ist gigantisch“, sagte Perlwitz und berichtete, dass bereits 78 Nationen ihre Reise in Ruhrgebiet bestätigt hätten. „Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Weltmeisterschaft.“ In Duisburg geht es dabei nicht nur um die Medaillen, sondern auch um wichtige Quotenplätze für die Olympischen und Paralympischen Sommerspiele, die 2024 in Paris ausgetragen werden.

Brendel hofft auf volle Tribünen

Die Verantwortlichen setzen bei den Titelkämpfen auf den Heimvorteil. „Wenn wir es schaffen, Emotionen zu erzeugen, haben wir alle gewonnen“, sagte Andre Brendel, Bundestrainer der Para-Kanuten. Und der Duisburger fuhr fort: „Volle Tribünen werden uns helfen, unsere Ziele zu erreichen.“ Bei Brendels Ausführungen nickten Arndt Hanisch, Chef-Bundestrainer im Kanu-Rennsport, sowie DKV-Sportdirektor Jens Kahl.

Für einige Starter aus dem Kanuverband NRW liegt die Regattabahn nur eine kurze Autofahrt entfernt. Da ist Jule Hake aus Lünen, die jüngst während der Multisportveranstaltung „Die Finals“ die Deutsche Meisterschaft im Einer-Kajak gewann. Die 23-Jährige lebt in Essen und kann deshalb auf große Unterstützung bauen, wenn sie mit Paulina Paszek im K2 um die Medaillen mitfährt.

Rendschmidt wurde in Duisburg Weltmeister

Wie es sich anfühlt, auf der Duisburger Regattabahn zu gewinnen, weiß Max Rendschmidt. Im Alter von 19 Jahren nahm er bereits an einer WM teil – und gewann 2013 mit Marcus Groß auf Anhieb Titel im K2. Im weiteren Verlauf seiner Karriere holte der gebürtige Bonner drei Goldmedaillen bei Olympia. Jetzt freut er sich auf die Wettkämpfe in Duisburg.

„Vor so vielen Zuschauern zu fahren, das hat auch einfach echt Spaß gemacht“, sagte der 29-Jährige jüngst nach der Siegerehrung und seinem dritten Platz bei „Die Finals“, die im Innenhafen ausgetragen wurden. Und auch für die Wettkampfstätte im Sportpark Duisburg hat der Sportler der KG Essen nur lobende Worte übrig: „An der Regattabahn herrscht eine ganz spezielle Atmosphäre, mit der wir noch mal einige Hundertstelsekunden schneller fahren können.“

Andre Brendel aus Duisburg ist Bundestrainer der Para-Kanuten. Foto: DKV