Nach Erfolgen bei Kanu-WM in Duisburg: Hake und Rendschmidt jubeln bei Olympia

Jule Hake stand auf dem Holzsteg – und wartete. Die Kanu-Fahrerin hatte soeben ihr olympisches Rennen im Kajak-Zweier absolviert. Jetzt musste sie mit ihrer Teamkollegin Paulina Paszek bangen. Die Jury wertete das Zielfoto aus, es ging um Zentimeter. Nach sechs langen Minuten stand das Ergebnis endlich fest: Hake und Paszek hatten im Kanu Bronze gewonnen.

Die beiden Sportlerinnen lagen sich in den Armen. Sie hatten ihr Ziel bei den Wettkämpfen im Wassersportstadion Vaires-sur-Marne, das östlich von Paris liegt, erreicht. Hake und Paszek konnten ein positives Olympia-Fazit ziehen: Schließlich nahmen die beiden Frauen sogar noch eine Silbermedaille mit nach Hause. Im Kajak-Vierer landeten sie gemeinsam mit Pauline Jagsch und Sarah Brüßler auf dem zweiten Platz.

Schon in Duisburg im Kanu gefeiert

Die olympische Erfolgsgeschichte für Hake und Paszek hatte rund ein Jahr zuvor in Duisburg begonnen. Auf der weltbekannten Regattabahn fanden 2023 die Kanu-Weltmeisterschaften statt. Damals gewann das Duo Silber – und sicherte Deutschland somit einen Quotenplatz für Olympia.

Für Jule Hake waren die Titelkämpfe im Ruhrgebiet ganz besonders. Sie stammt aus der Region und war als Gesicht der SPORTSTADT DUISBURG auf Plakaten zu sehen. Die mittlerweile 24-Jährige schwärmte damals von der Stimmung, für die das Heimpublikum sorgte. Und am Bundesstützpunkt in Duisburg bereitete sie sich im Sommer 2024 auch auf Olympia vor. Zur Regattastrecke kamen mehrere Hundert Fans, die die Mannschaft mit Rückenwind nach Frankreich schickten.

Mit dem Kajak-Vierer Erfolge gefeiert

Auch Max Rendschmidt schuf in Duisburg die Grundlage für einen Erfolg bei Olympia. Er war im August 2023 ebenfalls ein Gesicht der Weltmeisterschaften. Und die Veranstalter hatten den Kanu-Sportler nicht ohne Grund ausgewählt. Der Essener kennt die Regattabahn sehr gut – und ist zudem ein überaus erfolgreicher Athlet. In Duisburg führte der Schlagmann den Kajak-Vierer zusammen mit Tom Liebscher-Lucz, Max Lemke und Jakob Schopf zum Sieg.

Im Ruhrgebiet stand Rendschmidt also oben auf dem Podest. Und auch bei Olympia konnte der 30-Jährige die Nationalhymne genießen. Der Kajak-Vierer fuhr in der gleichen Besetzung wie in Duisburg zum Sieg. „Es ist unheimlich geil, mit Gold rauszugehen“, sagte Rendschmidt, nun viermaliger Olympiasieger, nach dem Triumph am ARD-Mikrofon.

Seine Landsleute Lemke und Schopf holten später sogar noch Gold im Kajak-Zweier. Und das deutsche Team konnte am finalen Wochenende der olympischen Spiele eine große Party feiern. Für Max Rendschmidt gab es zum Abschluss des Großereignisses noch einen persönlichen Moment: Er durfte bei der Schlussfeier gemeinsam mit der Triathletin Laura Lindemann die deutsche Fahne tragen.

Jule Hake (links) und Paulina Paszek genossen 2023 die Heim-WM in Duisburg – und legten dort den Grundstein für ihren Coup in Paris. Foto: Eugen Shkolnikov / Duisburg Kontor