Duisburg hat sich den Ruf einer Handball-Stadt erarbeitet

Es gibt Städte, die jeder Sportfan sofort mit Handball in Verbindung bringt. Dazu gehören Gummersbach, Kiel oder auch Magdeburg. Die dort ansässigen Klubs haben auf nationaler und internationaler Ebene alle großen Titel abgeräumt.

Bei genauer Betrachtung ist aber auch Duisburg eine Stadt des Handballs. Da sind zum einen die großen Turniere – wie jüngst bei den Ruhr Games. Zum anderen lässt sich der hohe Stellenwert auch gut an drei Personalien ablesen. Es gab bislang erst einen deutschen Sportler, der zum Welthandballer des Jahres gewählt worden ist. Daniel Stephan wurde in Duisburg geboren. Beim OSC Rheinhausen startete der Rückraumspieler seine große Karriere, in der er den TBV Lemgo zu zwei Deutschen Meisterschaften und Deutschland im Jahr 2004 zum Europameistertitel führte.

Grijseels ist die deutsche Kapitänin

Im Frauenbereich gehört Alina Grijseels schon lange zur internationalen Spitzenklasse. Sie verdiente sich in ihrer Karriere bereits zweimal die Auszeichnung zur Handballerin des Jahres. Grijseels gewann mit Borussia Dortmund die Deutsche Meisterschaft. In der Nationalmannschaft läuft die Rückraumspielerin als Kapitänin auf. Grijseels sportliche Karriere nahm in ihrer Heimatstadt Duisburg Fahrt auf. Als Jugendliche lief sie für den TV Aldenrade in der Oberliga auf. Ab der Saison 2023/2024 ist Grijseels in Frankreich am Ball – beim Topklub FC Metz.

Kommen wir zu Patrick Wiencek: Der wuchtige Kreisläufer kommt gebürtig aus, na klar, Duisburg. Hier schloss er sich seinem ersten Verein an. Für den MSV Duisburg warf Wiencek seine ersten Tore. Es war der Ausgangspunkt für eine große Karriere. Mit dem THW Kiel gewann er fünf Mal die Deutsche Meisterschaft und im Jahr 2020 sogar die Champions League. Von den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro reiste Wiencek mit der Bronzemedaille im Gepäck nach Hause.

Und in der Vita des Sportlers steht auch ein besonderer individueller Titel: 2018 wählten ihn die Experten zum Handballer des Jahres. Wiencek erwarb sich übrigens einen besonderen Spitznamen. Seine Mitspieler nennen ihn „Bam-Bam“ in Anlehnung an Barney Geröllheimers Sohn aus der Serie „Familie Feuerstein“.

Rosendahl und Kühn machten sich Namen

Die Liste der Handball-Größen aus Duisburg ließe sich noch fortsetzen. Erinnert sei an Gerd Rosendahl (Weltmeister 1978) oder Julius Kühn (Europameister 2016). Neben den großen Sportlern herrscht in der Stadt im Ruhrgebiet auch viel Begeisterung für die Mannschaftssportart. Dafür sorgen Vereine wie der OSC Rheinhausen. Beim ruhmreichen Klub aus dem Westen der Stadt spielt auch Patrik Ranftler, ein Gesicht der SPORTSTADT DUISBURG. „Der Verein mit seiner großen Handballtradition ist zu meiner sportlichen Heimat geworden“, sagt der 33-Jährige, der bereits als Jungprofi für den OSC Rheinhausen spielte.

Der ehemalige Bundesliga-Spieler trainiert mit seinem Team gerade für die anstehende Regionalliga-Saison 2023/2024. „Wir haben die vergangene Saison auf Platz vier abgeschlossen und wollen uns jetzt wieder oben festsetzen“, sagt Ranftler.

Während der Vorbereitung bestreiten die Rheinhauser auch eine besondere Partie. Am 4. August 2023 richtet der Verein ein Benefizspiel für seinen schwer erkrankten Spieler Julian Kamp aus. Gegner ist ab 19.30 Uhr der Zweitligist Tusem Essen. Julian Kamp leidet unter den Spätfolgen eines Schlaganfalls. Mit dem Benefizspiel möchte der OSC Rheinhausen auch Reha-Maßnahmen mitfinanzieren. „Das zeigt, dass der Verein nicht nur den Sportler im Blick hat, sondern in erster Linie den Menschen“, sagt Patrik Ranftler

Patrik Ranftler spielt für den OSC Rheinhausen. Foto: Eugen Shkolnikov