Klaus Peter Thaler fiebert Start bei „Duisburg Steel“ entgegen

Auch an seinem 75. Geburtstag spulte Klaus Peter Thaler sein normales Sportprogramm ab. Er setzte sich aufs Rennrad und fuhr von seinem Wohnort Gevelsberg aus durch die Region. „Ich möchte schließlich auch im Alter fit bleiben“, sagt der ehemalige Profi, der am 14. Mai 2024 seinen 75. Geburtstag im Kreis der Familie feierte.

Thaler bereitet sich aktuell auch auf einen Start bei „Duisburg Steel“ vor. Die Veranstalter von Duisburg Kontor freuen sich auf den prominenten Teilnehmer bei der Classic Bike Tour. Thaler geht am 25. Mai vom Landschaftspark Duisburg-Nord aus auf die Strecke durch das Ruhrgebiet und den Niederrhein.

Klaus Peter Thaler setzt auf Opel-Rad

Er wird dabei vermutlich ein Opel-Rad aus dem Jahr 1927 fahren. „Das hat noch Holzfelgen und keine Gangschaltung“, sagt Thaler. Der Routinier kennt Ausfahrten mit Stahlrahmenrädern aus seinen Italien-Aufenthalten. So war er bereits bei der legendären Eroica unterwegs. „Ich finde es super, dass sich solche Formate mittlerweile auch in Deutschland etablieren“, sagt Thaler. „Duisburg Steel“ findet bereits zum dritten Mal statt.

Der gebürtige Siegerländer ist ein Multitalent auf dem Fahrrad. Querfeldein war dabei Thalers Parade-Disziplin. Steile Abhänge runterbrettern und anschließend das Rad durch den Schlamm tragen – das konnte er besonders gut. So gewann Thaler 1973 und 1976 die Querfeldein-Weltmeisterschaft bei den Amateuren. 1985 und 1987 sicherte er sich das Regenbogen-Trikot bei den Profis.

Und auch auf der Straße holte er Siege, gehörte mit Dietrich Thurau in den 1970er-Jahren zur nationalen Spitze. Thaler gewann drei Etappen bei der Tour de France. 1978 fuhr er für zwei Tage im Gelben Trikot. „Das war ein irres Gefühl“, erzählt der Radsportler. „Während der Tour spricht ganz Frankreich über das Ereignis und Du stehst auf einmal im Mittelpunkt.“ 1988 beendete Thaler seine Radsport-Karriere.

Fünfter Weltmeistertitel beim Start in Hamburg

Im Dezember 2023 startete er ein grandioses Comeback. Der Radsport-Weltverband UCI lud Thaler ein, sich als Ehrengast die Weltmeisterschaft anzusehen. Anlässlich des 50. Jahrestags seines ersten WM-Golds wollte er die Titelkämpfe in Hamburg eigentlich als Zuschauer verfolgen. „Dann habe ich mich entschlossen, zum Jubiläum noch mal bei einer Weltmeisterschaft zu starten“, erzählt Thaler. „Meine Enkel wollten mich auch mal bei einem Rennen anfeuern.“

Was er noch als Querfeldein kannte, nennt der Weltverband heute Cyclocross. Thaler musste sich ein Fahrrad für den Wettkampf leihen. Die ungewohnte Anordnung der Bremsen bereitete ihm zunächst Probleme: Er stürzte bei einer Abfahrt. Der dreifache Großvater blieb zwar unverletzt. Doch ein Defekt kostete ihm Zeit.

Mit einem Ersatzfahrrad startete Thaler dann eine Aufholjagd – und gewann schließlich Gold in seiner Altersklasse. „Das war mein persönliches Wintermärchen“, sagt der nun fünffache Weltmeister. Er überlegt sogar, seinen Titel demnächst zu verteidigen. Doch jetzt konzentriert er sich erst einmal auf „Duisburg Steel“ und eine Ausfahrt mit Gleichgesinnten durch die Region.       

Der nun 75-jährige Klaus Peter Thaler nimmt beim Radsport-Format „Duisburg Steel“ teil. Foto: privat