Tim Eikermann: Duisburger Hürdensprinter kämpft um Olympia-Ticket
Tim Eikermann spannte seine Oberarmmuskeln an und ballte beide Hände zur Faust. Mit dieser Siegerpose zeigte er sich vor den Fotografen in der Leipziger Arena. Eikermann hatte zuvor einen starken Lauf über 60 Meter Hürden gezeigt. In 7,69 Sekunden war der Leichtathlet von Bayer Leverkusen zum Sieg gesprintet. Zum zweiten Mal in Serie gewann der gebürtige Duisburger den Titel bei den Deutschen Hallenmeisterschaften.
Der Erfolg im Februar soll ihm Schwung geben für die kommenden Monate mit zwei Großereignissen. Am 7. Juni beginnen in Rom die Leichtathletik-Europameisterschaften. Tim Eikermann hat sehr gute Chancen, sich für die Freiluft-Veranstaltung in der italienischen Hauptstadt zu qualifizieren.
Im Vorfeld muss er über 110 Meter Hürden eine Zeit von 13,64 Sekunden oder schneller laufen. Seine Bestzeit liegt aktuell bei 13,66 Sekunden. „Ich bin gut drauf und zuversichtlich, dass ich die Norm schaffen werde“, sagt der 24-Jährige.
Olympia ist ein realistisches Ziel
Der Höhepunkt dieser Saison findet in Paris statt: Ab dem 26. Juli wird die Seine-Metropole zur Hauptstadt der Sportwelt – als Ausrichter der Olympischen Sommerspiele. Auch Tim Eikermann kämpft um einen Startplatz im Feld der Besten. Die vorgegebene Norm von 13,25 Sekunden ist für ihn zwar utopisch. Wenn er in der Weltrangliste aber auf einem guten Platz liegt, kann er es trotzdem zu Olympia schaffen. „Meine Teilnahme ist auf jeden Fall realistisch“, sagt der Hürdensprinter.
In der SPORTSTADT DUISBURG verfolgen nicht nur seine ehemaligen Vereinskameraden die Leistungen des Sportlers. Als Kind begann Tim Eikermann bei Eintracht Duisburg. „Ich habe damals alles in der Leichtathletik ausprobiert“, sagt der ehemalige Schüler des Steinbart-Gymnasiums. Bis zu seinem 18. Lebensjahr nahm Eikermann auch noch im Kugelstoßen und Weitsprung an Wettkämpfen teil. Dann wechselte er zu Bayer Leverkusen – und spezialisierte sich auf den Hürdensprint.
Im roten Trikot wurde der Duisburger zuletzt zweimal Deutscher Vizemeister im Freien. Damit Eikermann auch künftig bei Wettkämpfen vorne mit dabei ist, fliegt er im März ins Trainingslager. Auf Teneriffa bereitet sich der Leichtathlet auf die Saison-Höhepunkte vor.
Studium an der Sporthochschule Köln
„Zwischendurch muss ich aber wieder nach Deutschland, um Klausuren zu schreiben“, sagt Eikermann. An der Sporthochschule Köln studiert er Sport und Geschichte auf Lehramt. „Das Studium ist ein guter Ausgleich zum Sport“, erklärt Eikermann. „Und so habe ich nach meiner Karriere eine berufliche Zukunft.“
In den kommenden Jahren konzentriert er sich noch auf den Leistungssport. Sein Fernziel sind die Olympischen Sommerspiele 2028 in Los Angeles. „Dann sollte ich leistungsmäßig auf meinem Höhepunkt sein“, sagt Eikermann und ergänzt: „Wenn es in diesem Jahr aber schon mit Olympia klappen sollte, beschwere ich mich nicht.“
Tim Eikermann gewann bei den Deutschen Hallenmeisterschaften die Goldmedaille über 60 Meter Hürden. Foto: Oliver Heuser