Hochschulsport an der Uni Duisburg: Im Angebot sind mehr als 100 Sportarten

Beim Hochschulsport der Universität Duisburg-Essen ist vieles in Bewegung. Mitte 2024 hat Daniel Krüger die Leitung übernommen. Mit seinem Team stellt er derzeit die Weichen für die Zukunft. Im Interview mit Tobias Appelt spricht er über das breite Sportangebot, Erfolge im Leistungssport und die anstehenden FISU World Games.

Herr Krüger, was hat es überhaupt auf sich mit dem Hochschulsport?

Daniel Krüger: Mit dem Hochschulsport ermöglicht die Universität den Studierenden, sich sportlich zu betätigen – und das zu sozialverträglichen Preisen. Im Angebot haben wir rund 100 Sportarten. Darunter sind natürlich Klassiker wie Fußball oder Handball. In unserem Programm stehen aber auch Sportarten, die man außerhalb des Hochschulsports eher selten findet.

Hochschulsport: Tanz aus Bollywood-Filmen erlernen 

Zum Beispiel?

Momentan bieten wir beispielsweise einen Kurs zum „Bollywood Freestyle Dance“ an – die Teilnehmer lernen dabei einen Tanzstil, der durch die indischen Bollywood-Filme bekannt geworden ist. Ebenfalls recht außergewöhnlich ist meiner Meinung nach unser Angebot zum „Wudang Pai Gong Fu“, dabei handelt es sich um eine eher unbekannte Kampfkunst-Art aus China. 

Wie finden Sie für solche Angebote denn die Trainer?

Die kommen in der Regel auf uns zu. Dann schauen wir gemeinsam, wie wir mit ihnen einen Kurs auf die Beine stellen können. Wenn alles passt, nehmen wir die Sportart ins Programm mit auf und gucken, wie sie angenommen wird.

Und wen genau möchten Sie mit dem Hochschulsport ansprechen?

Zum einen richtet sich unser Angebot natürlich an Studierende und Hochschul-Mitarbeiter. Zum anderen sind die Kurse aber auch offen für die Menschen aus Duisburg. Jeder, der sich sportlich betätigen möchte, ist bei uns willkommen. Externe Teilnehmer zahlen für die Angebote bloß ein bisschen mehr.

4000 Buchungen für die Kurse im Winter

Wie werden die Angebote denn angenommen?

Die Nachfrage ist groß. Pro Jahr erarbeiten wir vier Kursprogramme, also jeweils eines während der Semester und jeweils eines in den vorlesungsfreien Zeiten. Zuletzt hatten wir im Winter knapp 4000 Buchungen für unsere Kurse, die meist im Wochen-Rhythmus stattfinden. In den Semester-Zeiträumen ist die Nachfrage noch größer. Da haben wir immer rund 6000 Buchungen.

Welche Sportarten sind denn besonders beliebt?

Badminton und Volleyball: Da sind die Kurse oft in Windeseile komplett ausgebucht. Auch beim Fußball ist die Nachfrage immer sehr groß. Was auch gut läuft, sind Fitness-Angebote, zum Beispiel Zumba oder Boxen.

Bislang haben wir ja eher über den Breitensport gesprochen. Wie ist die Uni Duisburg-Essen denn im Leistungs- und Wettkampfbereich aufgestellt?

Wir entsenden regelmäßig Sportler zu nationalen Wettbewerben in allen möglichen Disziplinen – Basketball, Fußball, Handball, Schwimmen… Im Sommersemester ist die Haupt-Wettkampfphase. Da laufen derzeit die Vorbereitungen.

Internationale Erfolge im Handball 

Und in welcher Sportart ist die Uni Duisburg-Essen besonders gut?

Handball ist eine unserer Paradedisziplinen. Unser Herren-Team ist sehr erfolgreich. 2023 ist die Mannschaft Deutscher Hochschulmeister geworden. Und im vergangenen Jahr haben sich unsere Handballer dann den Vize-Europameister-Titel gesichert. Da das Team wirklich sehr stark ist, rechne ich mir gute Chancen aus, dass es auch in diesem Jahr bei der Deutschen Hochschulmeisterschaft wieder erfolgreich sein wird. Sie findet vom 30. Mai bis zum 1. Juni in Dresden statt.

Auch die SPORTSTADT DUISBURG war zuletzt Gastgeber einer großen Hochschulsport-Veranstaltung…

Genau. Einen Höhepunkt hat Duisburg im vergangenen Dezember erlebt: In der Walter-Schädlich-Halle fanden die Deutschen Hochschulmeisterschaften im Judo statt. Und am 29. Mai gibt es wieder eine bedeutende Veranstaltung: Dann wird der Sportpark Wedau zum Schauplatz der Deutschen Hochschulmeisterschaft in der Leichtathletik. Wir erwarten ein hochkarätig besetztes Starterfeld.

Das ist dann ja schon ein guter Vorgeschmack auf die „Olympischen Spiele der Studierenden“. Mitte Juli beginnen die FISU World-Games. Spüren Sie schon eine gewisse Vorfreude?

Auf jeden Fall. Die FISU World Games sind für uns eine tolle Gelegenheit, die Hochschule zu präsentieren. Studierende aus der ganzen Welt werden nach Duisburg kommen, und wir freuen uns schon sehr darauf, sie zu empfangen. Aus diesen Gründen wollen wir auch einen Teil zu dieser Veranstaltung beitragen. Im Umfeld der Wettkämpfe werden wir mit Infoständen und Mitmach-Angeboten vertreten sein.

Und was haben Sie für die Zukunft des Hochschulsports geplant?

Wir wollen auf jeden Fall den Wettkampfsportbereich noch weiter ausbauen. Auch bei der Förderung von Spitzensportlern sehen wir weiteres Potenzial: Es gilt, die Bedingungen für Top-Athleten dahingehend zu verbessern, dass sie Sport und Studium noch besser miteinander in Einklang bringen können. Parallel dazu werden wir unser Kursprogramm ausbauen, um noch mehr Teilnehmende zu erreichen. Zusätzlich suchen wir ständig neue Übungsleitende und neue Trainer, und es gibt Pläne, unsere Sportstätteninfrastruktur in Teilen zu modernisieren und zu erweitern. Kurz: Wir haben viel vor!

Foto: Fabian Strauch

Der Duisburger Campus im Frühjahr: Die Uni ist bekannt für ein großes Sportangebot. Foto: Uni Duisburg-Essen